J.C.J. Ruiter – Wever

Das Unternehmen J.C.J. Ruiter-Wever wurde 1944 zum Ende des 2. Weltkrieges von Jan Ruiter gegründet. 1963 wurde das Unternehmen von seinen zwei Söhnen weitergeführt, die schliesslich 1988 beide mit jeweils einem eigenen Betrieb weitergingen. Sohn Jan Ruiter und seine Frau Carla Wever führten fortan gemeinsam in Andijk einen eigenen Betrieb unter dem Namen J.C.J Ruiter-Wever. Heute wird das Unternehmen von den beiden Söhnen Niels und Stef geführt. Die Eltern zogen sich 2012 aus dem Management zurück um dem unternehmerischen Antrieb ihrer Söhne Raum zu geben. Mit der 3. Generation am Ruder produziert das Unternehmen nun auf einer Fläche von ca. 90 Hektar Tulpen in Nord-Holland, Drenthe und Südfrankreich. Neben der Produktion werden ebenfalls Tulpenzwiebeln nach Amerika, Kanada, Polen und Russland exportiert. Zu diesem Zweck werden auch Blumenzwiebeln zugekauft und werden so insgesamt 50 bis 60 Millionen Blumenzwiebeln jährlich verhandelt. Im Winter produziert das Unternehmen von Dezember bis Mai circa 13 Millionen Schnitt-Tulpen. Diese werden alle nach Kundenanforderung verpackt und vermarktet. Insgesamt verhandelt das Unternehmen circa 20 Millionen Schnitt-Tulpen

Nachhaltigkeit

Wasser
95% des Regenwassers vom Betriebsgelände und den Gebäudedächern und 100% des Wassers aus den innerbetrieblichen Prozessen werden in einem eigenen geprüften Wasserspeicher aufgefangen. So gelangt kein Wasser in das umliegende Oberflächenwasser. Das aufgefangene Wasser wird für verschiedene Zwecke innerhalb der Betriebsprozesse verwendet. Zum Beispiel Gieβwasser für das Wachstum des Produkts, Wasser für die verschiedenen Arbeitsschritte und für das Waschen der Blumenzwiebeln nach der Ernte, Wasser für die Sanitäranlagen, etc. Der gesamte Wasserbedarf wird durch Regenwasser abgedeckt mit Ausnahme des Bedarfs für den Verzehr. Für die Kultur im Gewächshaus wird je nach Anforderung des Prudukts computergesteuert Wasser zugeführt um auf diese Weise so optimal wie möglich Wasser und Dünger zu verwenden. Das Wasser und das Leergut werden mit Chlor und Wasserstoffperoxid desinfiziert anstelle von chemischen Mitteln, da Chlor und Wasserstoffperoxid biologisch abbaubar sind. Die Klimazellen werden mit Hilfe von Kälte aus dem Grundwasser gekühlt anstatt mit Energie aus fossilen Brennstoffen, die oft bei konventioneller Kühlung verwendet wird.

 

Es wird eine Heizungsanlage mit Abgaskondensator verwendet um die Restwärme aus den Abgasen nutzen zu können. Die verwendeten Traktoren sind alle mit sauberen Motoren mit Ad-Blue-Technologie ausgestattet.

Alle Verpackungsabfälle werden, wenn notwendig, gereinigt und dann gepresst. Das Pressgut wird separat für nachhaltiges Recycling ensorgt

Um zum Beispiel brütende Wiesenvögel nicht zu stören, achten Mitarbeiter, die auf den Feldern arbeiten auf die diversen „Naturbewegungen“ im Feld. Auf diese Weise können die Mitarbeiter um diese Stellen ‘herum arbeiten’.

Bei der Kultivierung der Tulpen auf dem Feld wird eine Pufferzone von mindestens 0,5 Meter entlang der Uferzonen angehalten um so zu verhindern, dass eventuell verwendete Pflanzenschutzmittel in das Oberflächenwasser gelangen.

Zur Produktion der Zwiebel auf dem Feld werden nur wenige Pflanzenschutzmittel verwendet. Bei der Produktion der Zwiebel zur Blüte wird kein Pflanzenschutzmittel verwendet. Diese nachhaltige Art des Anbaus von Ruiter-Wever wird daher von akkreditierten Organisationen, die Zertifikate ausstellen, als besonders gut bewertet.

 

Energie

Die Gewächshäuser sind mit modernsten Klimatisierungssystemen und Schirmtuchinstallationen ausgestattet. Durch die Vermischung von Außenluft mit Luft aus dem Gewächshaus wird auf nachhaltige Weise ein gutes Klima für die Tulpenzwiebeln geschaffen. Das vollautomatische Behältersystem auf dem die Tulpen kultiviert werden, sorgt für optimale Gewächshausnutzung und minimalen Energiebedarf pro Tulpe.

Pflanzenschutz kg wirksamer Stoff:
Gibt Einsicht in die Nutzung von Pflanzenschutzmitteln. Rot steht für Stoffe, die sehr belastend für die Umwelt sind, orange steht für Stoffe, die leicht belastend für die Umwelt sind, grün steht für Stoffe, die minimal belastend für die Umwelt sind (Quelle MPS-A)

Energie (GJ):
Gibt Einsicht in die Nutzung der Menge an Energie. (Quelle MPS-A)

Düngemittel (KG) Stickstoff und Phosphor Verbrauch:
Gibt Einsicht in die Nutzung von Stickstof fund Phosphor. (Quelle MPS-A)

Menschen

Ruiter-Wever hat 7 festangestellte Mitarbeiter. In den Saisonzeiten werden mindestens 30 Aushilfskräfte eingesetzt. Alle Mitarbeiter werden mindestens nach den Kriterien der ‘CAO Glastuinbouw’ oder der ‘CAO Groothandel bloemen en planten’ eingeteilt und ausbezahlt. Innerhalb des Unternehmens erhält jeder (sofern er dazu geeignet ist) die Möglichkeit um sich in eine andere Funktion hochzuarbeiten.

Derzeit werden die Möglichkeiten untersucht um Arbeitsmigranten selbst an einem geeigneten Standort auf dem Betriebsgelände unterzubringen. Dies soll sicherstellen, dass das Personal in guten Lebensbedingungen untergebracht werden kann und somit das Wohnungsangebot in der Region nicht beieinflussen.

Innerhalb des Unternehmens gibt es verschiedene Möglichkeiten die Mitarbeiter in das Unternehmen und das Produkt einzubinden. Auβerdem wird eine gute soziale Bindung zwischen den Mitarbeitern sehr geschätzt.

Gesundheit

Wussten Sie, dass Blumen und Pflanzen eine gesunde Auswirkung auf den Menschen haben ?

  • Pflanzen sorgen für die Reinigung der Luft.
    Menschen atmen Luft ein, ziehen den Sauerstoff heraus und atmen Kohlenldioxid aus. Bei Pflanzen ist es genau anders herum. Pflanzen ziehen bei der Photosynthese Kohlendioxid aus der Luft und wandeln dieses dann wieder um in Sauerstoff. Der Gehalt von Sauerstoff in der Luft wird durch die Anwesenheit von Pflanzen höher was das Einatmen vereinfacht.
    Luftreinigende Pflanzen können über ihre Blätter schädliche Stoffe aus der Luft aufnehmen. Diese schädlichen Stoffe werden dann in den Wurzeln der Pflanze gespeichert und abgebaut. Auch können diese Pflanzen üble Gerüche abbauen, wodurch sie eigentlich natürliche Raumlufterfrischer sind.
    Zur Erklärung: jede (Zimmer-) Pflanze produziert Sauerstoff, aber nicht jede Pflanze reinigt auch die Luft. Luftreinigende Pflanzen sdind zum Beispiel die Spathiphyllum, Calathea, Hedera helix, Arekapalme und der Ficus. Von vielen Pflanzen ist noch nicht bekannt in welchem Maβe sie eine luftreinigende Wirking haben, da sie bisher noch nicht darauf untersucht wurden.
  • Pflanzen sorgen für eine bessere Konzentration und Verminderung von Streβ
    Pflanzen sorgen für eine entspannte und bessere Atmosphähre, auch am Arbeitsplatz. Durch die Anwesenheit von Pflanzen wird der Arbeitzplatz als angenehmer empfunden.
    Es scheint selbst ein Zusammenhang zwischen der Anwesenheit von Pflanzen und der Produktivität Mitarbeitern zu bestehen.
    Die Anesenheit von Pflanzen hat auβerdem eine positive Auswirkung auf die Kreativität und die Konzentration des Menschen.
  • Pflanzen sorgen für eine weniger trockene Luft
    Der Stoffgehalt und die Luftfeuchtigkeit in Räumen haben viel miteinander zu tun. Um so trockener die Luft umso mehr Stoff ist in ihr enthalten. Dies kann Probleme verursachen wie zum Beispiel Reizhusten, trockenen Haut, Kopfschmerzen und gereizte Augen. Durch das Gieβen der Pflanzen mit Wasser verdampft dieses schluβendlich wieder über die Poren in den Blättern. Pflanzen können damit die Luftfeuchtigkeit erhöhen, was dann der Luftqualität zu Gute kommt.
  • Pflanzen sorgen für ein angenehmes und wohliges Gefühl
    Untersuchungen haben gezeigt, daβ Pflanzen auf verschiedene (subtile) Weisen gut für den Menschen sind. Sie spielen bei der Einrichtung einer angenhemen, natürlichen und ruhigen Umgebung in der bewegt, gearbeitet und/oder entspannt werden kann ein essenzielle Rolle.
  • Wussten Sie, dass Blumen eine poditive Auswirkung auf den Menschen haben ?
    Blumen können auf ein magische Art und Weise jeden Raum erhellen. Sie haben eine besondere Bedeutung für unsere Gefühle wie Liebe, Freudr, Trost, Mitleid und Trauer. Blumen haben einen beruhigenden Effekt auf unser Gemüt. Sie sorgen für positive Energie Zuhause und für ein wohliges Gefühl. Kurz: Blumen machen jeden glücklich !

Versorgung

Innovation

Der niederländische Zierpflanzensektor ist weltweit bekannt für seine Innovationskraft. Um der Konkurrenz aus anderen Teilen der Welt einen Schritt voraus zu sein ist man ständig auf der Suche nach mehr Effizienz bei der Nutzung von Rohstoffen und Fläche. All dies selbstverständlich unter Gewährleistng der (Top-) Qualität ders niederländischen Produkts.

Der Zierpflanzensektor in den Niederlanden kann dieses hohe Innovationstempo nur durch die starke Verknüpfung zwischen Research und Praxis halten. Weiterhin wird zwischen Unternehmern viel Wissen ausgetauscht um gemeinsam voran zu kommen. Selbt die Blumenversteigerungen sind als eine der gröβten Kooperativen der Welt hierfür ein Beispiel.

Nachstehend beschreiben wir einige Beispiele dieser Innovationskraft:

 

Biologische Krankheits- und Schädlingsbekämpfung und integrale Bekämpfung
Um die Nutzung von Schädlingsbekämpfungsmitteln zu minimalisieren und um eine bessere Balance zwischen Schädlingen und ihren natürlichen Feinden zu finden werden in den Gewächshäusern natürliche Feinde der Schädlinge eingestezt. Durch den intensiven Wissensaustausch zwischen den Gärtnern und ihren Lieferanten haben Gärtner immer bessere Möglichkeiten um mit biologischen Lösungen ein Produkt von Topqualität zu kultivieren.

 

Wärmekraftkopplung (WKK)
Eine Wärmekraftkopplung ist ein groβer Motor, ursprünglich eingestezt in der Schiffahrt. Dieser wurde umgebaut auf die Nutzung von Erdgas. Das Rendement dieses Motors ist höher als bei der Nutzung  von herkömmlichen Gasthermen. Diese Motoren treiben einen Generator an , der Elektrizität generiert. Diese Elektrizität wird für die eigene Gärtnerei genutzt, Überschüsse werden an das öffentliche Stromnetz zurückgeliefert. Die Restwärme, die der Motor produziert wird zum Heizen der Gewächshäuser genutzt. Die Abgase können nach einer Reiniging genutzt werden um die Pflanzen mit CO2 zu versorgen. Zusammengenommen liefern diese Motoren ein etwa 20% höheres Rendement verglichen mit der traditionellen Art des Heizens (Gasthermen).

 

Erdwärme (Geothermie)
Bei Geothermie wird Erdwärme genutzt. Mit einer Bohrvorrichtung wird ein ‘Brunnen’ gebohrt zu einer Tiefe von 2-3 Kilometer. In dieser Tiefe kann Wasser von einer Temperatur von mehr als 80°C gewonnen werden. Diese Wärme wird zum Beheizen der Gewächshäuser genutzt, danach wird das abgekühlte Wasser über einen zweiten Brunnen in die Tiefe zurückgeleitet. Die Erwartung ist, daβ diese Brunnen langfristig ausreichend Wärme  produzieren, selbst länger als die Lebensdauer eines Gewächshauses.

Das Bohren eines Brunnens ist eine enorme Investition. Es besteht immer ein groβes Risiko des Scheiterns einer solchen Bohrung. Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmern und mit den Gemeinden sind wir in den Niederlanden in der Lage Erfahrungen zu erweitern und Arbeitsweisen zu optimalisieren mit dieser Art der nachhaltigen Erwärmung der Gewächshäuser.

 

Wasserreinigung
Pflanzen benötigen Wasser und Nährstoffe für das Wachstum. In immer mehr Gärtnereien wird Abwasser wiederverwendet. Dies ist Wasser, daβ aufgefangen wird bevor es im Boden versickert. In diesem ‘Abwasser’ sind noch viele Nährstoffe enthalten.
Durch die Wiederverwendung dieses Wassers durch es zum Beispiel mit sauberem Wasser zu mischen, werden weniger Düngemittel benutzt.
Das Abwasser enthält allerdings auch ‘verkehrte Stoffe’. Der Anteil dieser verkehrten Stoffe bestimmt wieviel Wasser wiederverwertet werden kann. Durch die Anwendung von neuen Techniken entstehen immer neue Möglichkeiten um diese ‘verkehrten Stoffe’ aus dem Wasser herauszufiltern.

 

Diffuses Glas
Beim Neubau von Gewächshäusern entscheiden sich immer mehr Gärtner dafür diese mit diffusem Glas zu decken. Diffuses Glas sorgt dafür, dass Licht viel gleichmäβiger über die Kulturen verteilt wird ohne Schatten- oder Sonnenflecken. Dies führt zu einem gleichmäβigeren Gewächshausklima.
Temperatur und Feuchtigkeitsregelung können so genauer kontrolliert werden, wodurch z.B. das Öffnen der Belüftungsfenster begrenzt werden kann. Das führt zu einem geringerem CO2 Ausstoβ.

 

LED –Beleuchtung in der Gewächshausproduktion
Eine neue Innovation im Gartenbau ist die Nutzung von LED-Beleuchtung. Diese ist nicht vergleichbar mit LED-Beleuchtung für den Hausgebrauch. Im Gartenbau spricht man von ‘Power-LED’s’ die einen wesentlich höheren Lichtgewinn haben. Der groβe Vorteil dieser ‘Power-LED’s’ liegt im nachhaltigen Unternehmen: Energieeinsparung im Vergleich zu Hochdrucknatriumlampen (orangefarbene Beleuchtung). Hierdurch kann mehr als die Hälfte an Energie eingespart werden.
Ein weiterer groβer Vorteil ist, daβ mit der Nutzung von LED’s die Kulturen mit Hilfe der verschiedenen Lichtfarben und Lichtintensitäten  besser steuerbar sind. Dies fördert ein besseres Wachstum und eine bessere Qualität des Produkts.

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